Dienstag, 15. August 2017

Rezension zu Rescue Center Nord ♥

Hallöchen! Auf meinem Blog wird es heute mal wieder
etwas dystopisch, denn die Rezension zu "Rescue Center Nord" steht an! 
Viel Spaß beim Lesen (:


Titel: Rescue Center Nord

Autor: Heike Trojnar

Verlag: EINBUCH Buch- und Literaturverlag Leipzig

Einband: Taschenbuch 

Preis: 13,40 € 

Seiten: 191

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Stuttgart 2040: Das Rescue Center Nord ist der größte Secondhandshop Stuttgarts. Der 19-jährige Rano arbeitet dort, um sein Leben und sein künftiges Studium zu finanzieren. Es bleibt ihm kaum freie Zeit, da seine schwerkranke Schwester Alani viel Unterstützung von ihm einfordert. Die Belastung überschreitet seine Grenzen. Da seine Schwester nicht ausreichend versichert ist, um medizinisch gut versorgt zu werden und ihr dafür auch die finanziellen Möglichkeiten fehlen, lässt sich Rano auf kriminelle Machenschaften ein, die auch über das Rescue Center Nord abgewickelt werden. Die Schwierigkeiten spitzen sich zu und ein schlimmes Ende droht...


 
Es wird das Jahr 2040 in Stuttgart geschrieben. Gesellschaftskritisch, wahrheitsgetreu, dystopisch und spannend wagt sich Heike Trojnar an interessante Themen heran. Als ich vor einigen Wochen eine tolle Buchanfrage zu "Rescue Center Nord" bekommen habe, nahm ich diese gerne an und ich startete gespannt mit dem Lesen. Heute erfahrt ihr nun ob mich das Buch überzeugen konnte oder nicht.

Im Großen und Ganzen dreht sich die Geschichte um Rano und Alani, die Geschwister sind. Alani ist schwerkrank und nicht richtig versichert, weshalb sie keine medizinische Hilfe bekommt. Rano ist verzweifelt, er möchte seine Schwester retten und so lässt er sich auf gewisse Machenschaften ein.. welche rasant gefährlich werden. Kann er sie retten oder siegt die Ungerechtigkeit?

Im Buch wird das Gesundheitssystem der Zukunft angezweifelt. Wir werden in eine Welt geworfen, in der Reiche bevorzugt werden und sich die besten Therapien leisten können, was für mich als Leser sehr interessant war. Ärmere Menschen werden auf Wartelisten gesetzt oder nicht mal behandelt. Traurig, aber dies macht so verdammt nachdenklich und ist ein wichtiges Thema für unsere Gesellschaft. Die Idee dahinter ist genauso originell und hat mich auf jeden Fall angesprochen. Da das Buch aber nur knapp 200 Seiten hat, ist mir die Geschichte nicht genug tiefgründig gewesen, wie ich es mir gewünscht hätte. Einige Stellen wären ausgebaut besser gewesen und man hätte etwas mehr aus der tollen Idee herausholen können.

Ein weiterer Punkt, der angesprochen wird, ist die Verzweiflung. Ist es okay zu stehlen, wenn man dadurch einen geliebten Menschen retten würde? Rano, stellt sich diese Frage immer wieder. Denn obwohl ihm alles zu Kopf steht möchte er seine kleine Schwester retten und würde alles dafür tun. Zu ihm als Protagonisten stehe ich jedoch nicht sonderlich gut: Einerseits ist er gegenüber seiner Schwester total abgneigt, geht schlecht mit ihr um (natürlich ist sie schwierig, aber schließlich ist sie krank) und dann will er sie wieder retten - Widerspruch in sich! Außerdem lernt man ihn viel zu wenig kennen, er war einfach kein greifbarer Charakter, den ich mir gut vor Augen führen konnte. Alani war ganz nett, aber über sie konnte ich auch nicht allzu viel erfahren. Insgesamt sind die Hauptcharaktere und Nebencharaktere eher durchsichtig und neutral. 

Die Liebesgeschichte war unglaubwürdig, denn die Personen waren innerhalb einem Tag zusammen. Allgemein kam es mir vor, dass ab Mitte des Buches viel zusammengewürfelt wird. Alani will beispielsweise auf einmal einer Sekte beitreten und hofft, dass sie dort durch Wunder geheilt wird. Außerdem hinterfragen die Protagonisten gegen Ende überhaupt nicht mehr das Hauptthema, klar es gibt ein gutes Ende, aber das Gesellschaftsthema wird einfach untergraben - etwas schade.

Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil und die kleine aber feine Illustration. Durch einen lockeren flockigen Schreibstil hatte ich das Buch innerhalb von ca. 2 Stunden durch. Es hat mir also nette Lesestunden bereitet und die kleinen Bilder passen perfekt zur Story, sodass man sich manches besser bildlich vor Augen führen kann. Da ich selbst in der Nähe von Stuttgart wohne, kannte ich viele Orte, was mich alles noch mehr miterleben ließ - für mich ein klasse Bonus!


Der Ansatz zum Thema Gesundheitssystem hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat ein interessantes Thema mit einfließen lassen, welches leider zu wenig umgesetzt wurde. Die Charaktere waren mir zu undurchsichtig, jedoch hat das Buch für Unterhaltung gesorgt und ich hatte immer Lust weiterzulesen. Einen angenehmen Schreibstil hat die Story auch hinterlegt und so gab es genauso positive Aspekte. Ich kann das Buch allen Dystopie-Fans empfehlen, die nicht zu viel erwarten und Lust auf eine kurze Geschichte haben!

Ich vergebe 3,5 von 5 Sterne!
Danke an die liebe Autorin und den Verlag für dieses
Rezensionsexemplar <3



In Liebe, Meike.


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